Was wird erinnert? Wie wird erinnert? Wer erinnert? Wo wird erinnert?
Diese zentralen Leitfragen werden uns bei der Auseinandersetzung mit aktueller Erinnerungskultur dirigieren. Wir spezialisieren uns auf norwegische Internetseiten als Erinnerungsort und werden in den kommenden Wochen verschiedene Homepages von sowohl privater als auch institutioneller Basis hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit als geeignete Quelle zur Analyse von Erinnerungskultur im Internet untersuchen.
Da das Internet ein derart großer, ständig fließender und kaum fassbarer Raum ist, ist es wichtig, eine genaue Quellenanalyse zu betreiben. Unter Anderem werden wir dabei den Fokus auf die technischen Angaben der jeweiligen Seiten, den Aufbau und die Struktur, das Design und die Inhalte legen. Diese werden dann in Beziehung zueinander gesetzt und es werden Eindrücke und mögliche Absichten betrachtet. Werden bestimmte Geschehnisse erwähnt? Werden andere Ereignisse (bewusst) nicht erwähnt? Was für versteckte Aussagen liefern ein gewähltes Webdesign und bestimmte Inhalte?
Dies sind Fragen, die wir in den kommenden Wochen anhand einzelner Stichproben versuchen zu klären.
Wir vertreten die These, dass es problematisch ist, norwegische Internetseiten über den Zweiten Weltkrieg als Quelle und Erinnerungsort zu verwenden, da es ihnen zumeist aufgrund von ungewollter Verharmlosung an Seriosität mangelt. Inwieweit dies nur der erste Eindruck sein kann, wird sich durch unsere kommenden Beiträge klären.