Fachportale

NORDIKI – Das Netzportal mit Archivmaterial aus dem besetzten Norwegen

Screenshot der Hauptseite des Digitalarchivs NORDIKI

Screenshot der Hauptseite des Digitalarchivs NORDIKI

Der ausschließlich norwegische Internetauftritt Nordiki.no wurde am 14. April 2005 erstellt und ist ein rein institutionell gestütztes Projekt. Die Projektgruppe, die Nordiki betreibt, besteht ausschließlich aus Universitäts-, Hochschul-, Archiv- und Museumsmitarbeitern aus Bergen. Projektleiter und Ansprechpartner ist Prof. em. Stein Ugelvik Larsen vom Institut für Informations- und Medienwissenschaft der Universität Bergen. Im Grunde handelt es sich bei Nordiki um ein volldigitalisiertes Quellenarchiv, das alle Seiten des Zweiten Weltkrieges und der Okkupation Norwegens zwischen 1940 und 1945 durch Foto, Film, Audio und verschiedene Presseerzeugnisse der Zeit zu dokumentieren versucht. Dadurch möchte man einen größtenteils vollständigen Einblick in die Okkupationszeit Norwegens liefern, vor allem, um der Forschung neuartige Möglichkeiten der Analyse und Historiographie dieser Zeit zur Verfügung zu stellen. Dabei wendet sich Nordiki vor Allem an die Öffentlichkeit und Privatmenschen und bittet um Mithilfe bei der Vervollständigung des Archivs durch Einsenden und anschließender Qualitätskontrolle von Material sowie dazugehöriger Verlinkung zu bisherigen Webprojekten, die ebenfalls in dem Themenfeld angesiedelt sind.

Die Startseite von Nordiki besteht aus einer Art Willkommensseite, auf der einige historische Bilder sowie ein Willkommensgruß in drei Sprachen – Norwegisch, Englisch sowie Deutsch – vorhanden sind. Gelangt man nun automatisch zur Hauptseite, erkennt man die klare und übersichtliche Struktur des Webprojekts: Mittig auf der Seite befindet sich der Inhalt. Linksbündig befindet sich die thematische und chronologische Navigation durch das Webarchiv, beginnend mit Krigsforspill [dt. etwa “Vorkriegszeit”], Okkupasjonen [dt. “die Besatzung”] sowie abschließend Frigjøringen [dt. “die Befreiung”]. Jeder dieser Zeitabschnitte ist in der Navigation erneut in verschiedene Punkte unterteilt. In der Vorkriegszeit befinden sich Punkte über wichtige Aktivitäten im Allgemeinen, Hitlers Norwegen-Besuch 1934 und die Invasion. Unter dem Punkt der Besatzung sind die Abschnitte über die deutsche Besatzungsmacht, die alliierten Streitkräfte, den Widerstand (“Heimatfront” & illegale Presse), deutsche, alliierte und norwegische Propaganda, norwegische Kollaboration sowie Alltagsleben zu finden. Die Befreiung unterteilt sich in “Mai 1945” als Thema sowie die Rechtsprozesse der Verräter [norw. “landssvikoppgjøret”]. Viele dieser Inhaltsseiten bestehen aus Bildern, einem kurzen Einführungstext sowie einer Auflistung von Primär- und Sekundärquellen zu dem Thema, wobei (noch) nicht zu jedem Themenfeld Primär- oder Sekundärquellen vorhanden sind.

Rechtsbündig befindet sich das zweite Navigationsmenü, über das man zu Foto-, Film-, Ton- und Dokumentsammlungen anderer Webprojekte gelangt. Ebenfalls sind dort verschiedene Online-Datenbanken verzeichnet. Bei den Sammlungen und Datenbanken handelt es sich sowohl um Privatprojekte, als auch um institutionelle Seiten. Über das rechtsbündige Navigationsmenü gelangt man außerdem zu einer Auflistung von Büchern, die in Zusammenarbeit mit einzelnen Mitarbeitern von Nordiki entstanden sind, und zu einer Art weiterführenden Linksammlung. Hier werden themenspezifische Internetausstellungen, weiterführende (zumeist private) Webprojekte, Literaturlisten, sonstige Artikel sowie bevorstehende Informationstage oder Seminare verschiedener Institutionen angegeben und verlinkt. Abschließend wird ein Beitragsarchiv angeboten.

Die Homepage ist sehr simpel gehalten. Man hat sich für ein übersichtliches, dreispaltiges Format entschieden, wobei die beiden Navigationsmenüs und der jeweilige Inhalt die Spalten bilden. Die Farbgebung ist schlicht und hell: ein weißer Hintergrund, hellgrau hinterlegte Felder und pinkfarbene Überschriften. Dadurch wirkt die Seite im Allgemeinen recht neutral und ist gut lesbar. Des Weiteren ist Nordiki frei von Werbung und sonstigen Einblendungen. Lediglich ein Google-custom Suchfeld zur Nordiki-internen Suche und ein “Folge uns auf Facebook” Button sind in den Navigationsspalten vorhanden. Durch einen Klick auf den Facebook-Button gelangt man auf das Projektprofil, von welchem aus ebenfalls Neuigkeiten und Beiträge veröffentlicht werden.

Da Nordiki eine institutionelle, universitätsgestützte Homepage ist, erwartet man gerade hier gut recherchierte Inhalte, Objektivität sowie eine gute Umsetzung. Nach wenigen Minuten wird einem klar, dass diese Punkte hier voll und ganz zutreffen. Es werden nicht nur alle Seiten der Okkupation beleuchtet, sondern auch dadurch, dass es sich bei Nordiki um ein reines Webarchiv handelt, objektiv vermittelt. Die Orientierung und Navigation ist stets nachvollziehbar und logisch und unterstreicht dadurch den Gesamteindruck. In einigen Quellenkategorien trifft man auf bereits behandelte Webprojekte, wie bspw. NUAV, digitalokkupasjon oder krigsminne, was den Blick auf diese Projekte wiederum in ein positives Licht rücken kann, da laut Nordiki-Disclaimer, eine Qualitätskontrolle vor einer Verlinkung durchgeführt wird. Das Projekt stellt einem eine breite und äußerst detaillierte digitalisierte Quellenlandschaft zur Verfügung und kann als eine Art “Zentrum” zur Quellenrecherche dienen, da, gerade durch die Verlinkungen auf weiterführende Projekte, der Informationsgehalt enorm ist. Allerdings muss man beachten, dass die themenspezifischen Primär- und Sekundärquellen nicht vollständig sind und es durchaus vorkommt, dass eine Quellenauflistung noch komplett inhaltsleer ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass Nordiki ein gelungenes Projekt ist, das für jeden Interessierten oder Forscher im Bereich der Okkupationszeit als Anlaufstelle zur Quellensuche dienen kann und sollte, da sich kaum anderswo im Internet eine derartige Masse und Vielfältigkeit von digitalisierten Primär- und auch Sekundärquellen innerhalb dieser Thematik finden lässt. Die Umsetzung ist gelungen und aufgrund von fehlender Werbung oder Sponsoring-Einblendungen lassen sich keine Punkte finden, die die Seriosität der Homepage in Frage stellen könnten.

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Forschungsobjekt: Dänisch

Hier gibt´s Sprachwissenschaft für Jedermann
Foto: Flickr Commons, Musée McCord Museum (gemeinfrei)

In der Skandinavistik spielt die Sprache traditionell eine wichtige Rolle. Hat man als Skandinavistik-Student die ersten Semester mit Schwedisch-, Norwegisch- oder Dänisch-büffeln überstanden, ist die nordische Philologie und Linguistik auch in den weiterführenden Semestern zumeist ein Schwerpunkt des Studiums. Auch in Nordeuropa selbst wird die Sprache an den Unis zum Forschungsobjekt, beispielsweise an Instituten für Nordisk. Wie die Sprachforschung multimedial dargestellt und somit einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann, zeigen zwei Projekte der Universität Kopenhagen (KU)Weiterlesen

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Dänische Geschichte multimedial

Danmarkshistorien.dk der Universität Aarhus

Raus aus verstaubten Archiven, rein ins WWW: Auf danmarkshistorien.dk wird Geschichtswissenschaft mit den „neuen“ Medien verknüpft.

Das Fachportal des Institut for Kultur og Samfund der Universtität Aarhus wird bereits seit einigen Jahren von Wissenschaftlern gepflegt und stetig erweitert. Historiker, Studierende oder allgemein Geschichtsinteressierte finden hier umfangreiche Informationen zur dänischen Geschichte, wobei nicht nur die politische oder Wirtschaftsgeschichte thematisiert wird. Weiterlesen

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